Die Zeit ist reif

Hausbauen mit 50 Plus

Immer mehr Menschen bauen später im Leben ein Haus. Endlich Zeit zu finden für die Umsetzung des lang gehegten Lebenstraums oder auch die finanzielle Grundlage geschaffen zu haben, für ein Haus, das ganz besonderen Vorstellungen entspricht – die Gründe für späteres Bauen sind vielfältig.

Die Generation ‚50 plus‘ ist eine wachsende Gruppe beim Kauf von Häusern“, stellt Daniel Knuchel, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens advicum, fest. Basis ist seine aktuelle Studie zum Fertighausmarkt. Einer der Gründe für den sp.teren Hausbau ist der gesellschaftliche Wandel. Ein anderer: „Im mittleren Alter können wir uns unsere Träume eher leisten“, sagt Knuchel.

Fertighausqualität ist gefragt

Best Ager sind meist flexibel, verfügen über ein höheres Einkommen und wünschen sich langfristig einen Lebensmittelpunkt. Bis zu 25 Prozent der Immobilienkäufer:innen gehören zur Altersgruppe „50 plus“. Und etwa ein Drittel wähle ein Fertighaus, so der Berater. Und das hat viele gute Gründe: Denn der Bau eines Fertigteilhauses geht schnell und unkompliziert, trotzdem gibt es viele Möglichkeiten für ganz individuelle Hauskonzepte. Pluspunkt: die hohen Qualitätsstandards der Hersteller. „Und genau das sind die Ansprüche, welche diese Generation stellt“, betont Knuchel. Auch Andreas Kreutzer, Geschäftsführer des Beraternetzwerks KREUTZER FISCHER & PARTNER, beobachtet den Trend zum späteren Bauen. Das wichtigste Anliegen für Menschen, die bereits mitten im Leben stehen, sei Qualität. Wer langfristig denkt und später nicht mit Reparaturen konfrontiert sein möchte, der entscheide sich immer öfter für ein Fertighaus. Barrierefreiheit, ein kleiner, arbeitsmäßig überschaubarer Garten oder eine zusätzliche Gästewohnung stehen für diese Generation ebenfalls auf der Wunschliste.

Leichterer Zugang zu Immobilienkrediten mit Wohneigentum

Der Zugang zu Immobilienkrediten ist für Menschen im fortgeschrittenen Alter durch eine Gesetzesnovelle einfacher geworden. In der Praxis der Banken war bisher die durchschnittliche Lebenserwartung der Kreditnehmer:innen eines der wichtigsten Kriterien, um zu beurteilen, ob das aufgenommene Geld in der vereinbarten Laufzeit getilgt werden kann. Damit war es besonders für ältere Menschen schwieriger, ein neues Eigenheim per Kredit zu finanzieren. Das hat der Gesetzgeber nun geändert.
Es gibt eine gute Nachricht: „Die Altersdiskriminierung wurde beseitigt. Wenn Sicherheiten vorhanden sind, spielt das Alter keine Rolle für einen Kredit. Das Gesetz bezieht sich sowohl auf verwertbare Immobilien als auch auf andere verwertbare Sicherheiten“, erläutert Finanzierungsexperte Markus Russinger vom Raiffeisenverband Salzburg.

TIPP:

Weiterhin gilt: Die monatlichen Raten dürfen maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens betragen. Die Rückzahlung muss nicht nur aktuell, sondern auch in der Pension leistbar sein. „Wir raten älteren Menschen, die noch im Erwerbsleben stehen, sich einen Pensionsbescheid einzuholen“, sagt der Experte. Damit werden zwei Haushaltspläne erstellt – einer zum Zeitpunkt vor der Pension, einer für die Zeit danach. Passen beide
Finanzvorschauen, ist der Kredit für das neue Eigenheim auch wirklich in greifbarer Nähe.

Markus Russinger, Raiffeisenverband Salzburg, berät zum Thema Immobilienfinanzierung.

Fotos:

Großes Foto: Krakenimages.com – stock.adobe.com
Kleines Foto: Raiffeisenverband Salzburg

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