Geteiltes Glück kommt doppelt zurück

Ein Haus weitergeben, um am bewährten Platz nochmal zu bauen: Hier kommt eine ungewöhnliche „Doppelhaus“-Geschichte.

Anita und Anton Vormair haben zweimal ein Genböck Haus gebaut, zweimal am selben Standort: Das geht nur mit einem Fertigteilhaus!

Haus, fast geschenkt! So lautete eine Annonce im Jahr 2011 in den oberösterreichischen Regionalmedien. Es war jene von Anita und Anton Vormair, die sich damals dazu entschlossen haben, ihr Einfamilienhaus in Bausch und Bogen zu verkaufen, um Platz zu schaffen für ein zeitgemäßeres Haus. Nach zwei Tagen zählten sie 120 Anrufer, die sich für ihren 20 Jahre alten Familien-Bungalow im Landhausstil interessierten.

Mit dem offenen Wohnkonzept fügt sich die Küche ganz natürlich in den Wohnraum ein. (c) Bruckner Architektur

Klare Formensprache in ländlicher Idylle

Gut ein Jahrzehnt später, am gleichen ruhigen Platz am Ende einer Sackgasse, empfängt uns Anita Vormair in ihrer Hauseinfahrt. Mitten im Grünen, umgeben von Wald und Wiesen. „Willkommen in unserem Gallier-Dorf am Lanzenberg“, begrüßt sie den neugierigen Besuch und ergänzt: „So nennen wir liebevoll unsere abgelegene Siedlung.“ Ihr Haus setzt ein markantes Zeichen in der Gegend: geradlinig, modern, als wäre es aus mehreren Würfeln zusammengesetzt. Die weißgrauen Pflastersteine der Auffahrt enden am hellgrauen Tor der Doppelgarage und sind nur eine kleine Nuance dunkler als die strahlend weiße Putzfassade.

Naturverbunden

Sogleich fallen die neugierigen Gäste mit der Tür ins Haus. Denn von der Diele aus trennt nur eine Glaswand vom 58 Quadratmeter großen Wohn-Koch-Essbereich, wo uns der Mann des Hauses mit einem freundlichen Winken durch eine Glastür ins Innere bittet. Fünf Meter lange, geölte Nussholzdielen am Boden geleiten uns zum Esstisch. Zwei bodentiefe Fenster geben hier den Blick nach draußen frei. „Egal, wo im Haus wir uns befinden, es kommt uns immer vor, als wären wir mitten in der Natur“, schwärmt Anton Vormair, während er uns ein Glas Wasser anbietet. „Das war bei unserem alten Haus nicht der Fall.“

Genböck haus Nr. 1

Der Nikolaustag 1992 war der Einzugstermin in das erste Genböck Haus, Söhnchen Christoph war da drei Jahre alt. „Die strengen Bauvorschriften damals gaben ein Giebeldach und kleine Fenster vor. Alle Häuser in der Gegend sahen gleich aus“, erinnert sich Anton Vormair, der zu dieser Zeit seine eigene Firma rund um mechanische Sicherheit aufbaute. Er war kaum zu Hause und da kam es der Familie zugute, dass sie mit dem regionalen Fertighausspezialisten einen verlässlichen Partner hatte. 1995 machte die Geburt des zweiten Sohnes Patrick dann das Familienglück perfekt.

Umbau oder Neubau?

19 Jahre später, an einem lauen Sommertag, lag das Ehepaar Vormair am Pool im Garten und blickte auf die Fassade ihres 140 Quadratmeter großen Bungalows. „Uns wurde klar, dass wir einiges ändern wollten. Dann kamen wir von einem Gedanken zum nächsten – auch was Barrierefreiheit, mehr Offenheit im Wohnraum und eine hellere Gestaltung angeht“, erzählt Anita Vormair. Bei einem Treffen mit Architekt Norbert Bruckner wurden alle Bedürfnisse skizziert, wonach am Ende nur mehr die Grundmauern übriggeblieben wären. „Damit stand plötzlich der Gedanke des Neubaus im Raum“, erzählt Anton Vormair, der just zu dieser Zeit seine Firma gewinnbringend verkaufte und somit finanziell und zeitlich unabhängig war.

„Genböck Haus ist extrem flexibel und lösungsorientiert. Deshalb kam für uns nie ein anderer Fertighausanbieter infrage. “
Anita Vormair, Genböck-Hausbesitzerin
Anita und Anton Vormair haben zweimal ihr Traumhaus mit Genböck Haus gebaut - und würden es jederzeit wieder tun. (c) Genböck Haus, Familie Vormair

Zweites Leben fürs alte Haus

Aber was tun mit dem alten Haus? Mag. Martin Genböck schaute sich den Bungalow persönlich an und gab grünes Licht für die Idee, ihn abzutragen und an anderer Stelle wieder aufzubauen. „Es war eine schöne Vorstellung, dass unser Familiendomizil, das uns so viel Geborgenheit und Schutz gegeben hat, bald eine neue Familie erfreuen würde. Hätte es diese Möglichkeit nicht gegeben, ich hätte einem Neubau nicht zugestimmt“, bringt es die Volksschullehrerin auf den Punkt. „Wir haben auch kurzzeitig nach einem anderen Grundstück gesucht, aber wir wollten von unserer Nachbarschaft und dieser Lage im Grünen mit Stadtnähe nicht weg. Wir sind hier von so vielen lieben Freundinnen und Freunden umgeben“, ergänzt die sportbegeisterte Zweifachmama, die in jeder freien Minute draußen in der Natur beim Wandern, Laufen und Schifahren zu finden ist.

Die inneren Werte

Nach einem intensiven Jahr der Planung nahm das Projekt Gestalt an. „Wir haben uns viele Häuser angesehen und sind oft durch den MUSTERHAUSPARK spaziert“, erzählt Anton Vormair. Der bestehende Keller gab fürs neue Haus die Grundmauern sowie Anschlüsse und Abflüsse vor. „Wir haben diesmal bewusst von innen nach außen geplant. Das heißt, dass wir vorab schon jedes Möbelstück, jede Armatur, jede Steckdose und jeden Anschluss mitgedacht und demnach die Wand- und Fensterplanung angepasst haben“, so der Techniker.

Ein Haus auf dem Weg

Am 24. Februar 2012 war es dann so weit: Eine junge Familie im 65 Kilometer entfernten Hargelsberg sollte den alten Landhaus-Bungalow bekommen. Beim Abbau von Dach, Decken und Holzriegelwänden wurde sie von der Firma Genböck Haus ebenso unterstützt, wie beim Aufbau am neuen Standort. „Vorher habe ich mich aber noch von jedem Raum verabschiedet und darin entstandene Erinnerungen hervorgeholt. Dankbar konnte ich so von unserem Haus loslassen“, lässt Anita Vormair emotional tief blicken. Und natürlich gab es auch eine „Abrissparty“ mit Nachbar:innen und Freund:innen

Aus- und Eingecheckt

Nur vier Tage dauerte die Übersiedelung des Bungalows, wobei auch Küche und Möbel weitergegeben wurden. Somit konnte nahtlos mit dem Aufbau des neuen Architektenhauses begonnen werden. „Nachdem ich ja aus meiner Firma ‚ausgecheckt‘ habe, konnte ich jeden Tag auf der Baustelle sein. Nach vier Monaten waren wir fertig und am 6. August 2012 zum Einzug bereit“, erinnert sich Anton Vormair an den straffen Zeitplan.

Magic moments

Und an jenem ersten Abend passierte auch etwas – für das Ehepaar Vormair – Unerwartetes: „Beim Zubettgehen waren wir uns schon ganz sicher, dass wir jetzt bereits angekommen sind. Alles fühlte sich vertraut an. So wie beim Aufwachen am nächsten Morgen. Die Vögel zwitscherten und wir hatten überall den freien Blick in die Natur. Das waren vom ersten Tag an Momente, die wir bis heute zu jeder Jahreszeit und ganz be­wusst genießen“, ist Familie Vormair dankbar.

Im loftartigen Kreativraum  ist viel Platz für neue Ideen  und Gedankenspiele. (c) Bruckner Architektur
Im loftartigen Kreativraum ist viel Platz für neue Ideen und Gedankenspiele. (c) Bruckner Architektur

Lieblingsplätze

Besondere Plätze im und ums Haus gibt es viele. Ein großer Wunsch war die überdachte Terrasse ohne tragende Säule. Mit einem ein Meter dicken Leimbinder, der über den Außensitzbereich gespannt wurde und Teil der Stütze des 45 Quadratmeter großen Balkons darüber bildet, ist dieses statische Kunststück gelungen. Im Obergeschoss gibt es einen ebenso großen, loftartigen Kreativraum, der mit seiner Glaswand den Gedanken und Ideen so richtig Freiraum schafft. Designer-Relax-Sessel, ein Dänischer Ofen und LED-Designerlampen sind die Zutaten für das großzügige und puristische Raumkonzept. Hier hat Anton Vormair das Buch über seine berufliche Erfolgsgeschichte geschrieben, „Ausgecheckt“ lautet der Titel. Nebenan befinden sich Zimmer und Bad der mittlerweile erwachsenen Söhne. Auch wenn sie bereits ausgezogen sind, kommen sie gerne zu Besuch. Nachdem das Ehepaar Vormair seinen Rückzugsbereich mit Schlafzimmer, Ankleidezimmer und Bad im Erdgeschoss hat, könnte hier bei Bedarf auch ein abgetrennter Wohnbereich für eine Pflegekraft entstehen.

Technikbegeistert

Dieses Genböck Haus ist ein Passivhaus mit 42 Zentimeter starkem „climateSkin“-Holzriegelwandaufbau und flexiblen Installationsebenen. Durch ein BUS-System lassen sich die Alarmanlage, die Beschattung, das LED-Lichtkonzept und die Haustechnik bequem (fern-)steuern. Die Heizkosten sind extrem gering. Das liegt auch am Kaminofen im Wohnbereich, der mit einer Wassertasche bestückt ist, welche das gesamte Warmwasser im Haus bereitstellt. Stromkosten erspart sich die Familie dank einer Luft-Wärme-Pumpe. Eine Staubsaugeranlange sowie eine Be- und Entlüftungsanlage im Fußbodenaufbau komplettieren den technischen Komfort. „Im Keller befinden sich noch ein Partyraum, die Sauna und unser Fitnessraum, wobei ich meine Yoga-Matte auch gerne am Steinboden unserer Terrasse ausrolle“, ergänzt Anita Vormair, während ihr Mann Anton auf die Uhr schaut. Es ist Zeit, sich zu verabschieden, Familie Vormair ist gleich zur Geburtstagsfeier bei den lieben Nachbarn eingeladen …

Durch die zwei bodentiefen Fenster und  den geölten Nussholzboden wirkt das  Wohnzimmer gemütlich und luftig zugleich. (c) Bruckner Architektur
Das großzügig angelegte Fertighaus ermöglicht es, Raum auch einfach zu genießen und dabei Ruhe zu finden. (c) Bruckner Architektur
Das Genböck Haus bietet Platz für zwei Bäder. So kann das Obergeschoss separat genutzt werden. (c) Genböck Haus
Wohlfühlen von Kopf bis Fuß.  Das gilt auch im Badezimmer. (c) Genböck Haus
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