Eigenleistungen beim Fertigteilhaus – was geht?

Geld sparen beim Hausbau: Wer handwerklich begabt ist und Zeit übrig hat, kann auch beim Fertighaus mitanpacken.

Es ist nicht nur eine romantische Vorstellung, selbst am eigenen Haus mitzubauen: Der weitere – weit realistischere – Grund, sich über Eigenleistung beim Hausbau Gedanken zu machen, ist ganz einfach: Kosten sparen. Und das geht auch im modernen Fertighausbau.

Hausbau: Kosten sparen mit Muskelhypothek

Wie wir bei einem Fertigbauhaus durch Eigenleistungen Kosten sparen? In den Ausbaustufen I (Ausbauhaus) und II (belagsfertig) können wir vieles selbst machen. Realistischerweise können wir von 10 bis 15 Prozent ausgehen, die uns Banken als Eigenleistungen – als sogenannte „Muskelhypothek“ – auf das Eigenkapital anrechnen. Hierfür ist es besonders wichtig, die eigenen Fähigkeiten zu kennen und auch den Zeitaufwand richtig zu berechnen. Als Richtwert gilt: Wer mit Muskelhypothek zehn Prozent der Bausumme einsparen will, muss pro Woche rund 20 Stunden einplanen.

Den Faktor Zeit einplanen

Viele Baufamilien neigen in der Euphorie dazu, sich selbst zu überschätzen. Denn erstens gibt es Tätigkeiten, die wirklich nur Fachleute machen können – und auch dürfen. Zweitens haben Bauherrin und Bauherr einen Job, der den Hausbau finanziert. Und auch der sollte nicht vernachlässigt werden. Daher bleiben meist nur Feierabende und Wochenenden, um mitanzupacken. Die fehlende Freizeit und somit Erholung machen sich nach Wochen und Monaten bemerkbar. Damit einher geht auch eine längere Bauzeit, was wiederum zu Kosten führen kann, wenn dadurch etwa die alte Wohnung länger gemietet werden muss.

Diese Arbeiten sind gut selbst zu machen

Wer genug Zeit und Nerven hat und mit handwerklichem Geschick gesegnet ist, der kann die Ärmel hochkrempeln und loslegen mit Arbeiten wie:

  • ausmalen
  • tapezieren
  • Bodenbeläge
  • Wandfliesen
  • Gestaltung der Außenanlagen

Fachleuten unter deren Aufsicht assistieren können wir bei:

  • Estrich legen
  • Dach decken
  • Elektrovorarbeiten, wie Schlitze stemmen oder Kabel ziehen

Davon lieber die Finger lassen

Es gibt Arbeiten, von denen wir ohne die erlernte Profession lieber die Finger lassen sollte. etwa beim Heizungssystem oder bei Sanitär- und Elektroinstallationen. Hier braucht es das Know-how einer Fachkraft, die alle Bauvorschriften kennt. Wird dabei „gepfuscht“, kann das fatale Folgen haben: Baumängel etwa oder sogar gefährliche Folgen wie ein Brand durch unsachgemäße Elektroinstallationen. Spätestens dann muss ein Profi geholt werden, was letztlich noch mehr Geld kostet.

Achtung: fehlende Gewährleistung

Alles, was wir selbst machen, hat keine Gewährleistung und keine Garantie. Wer also selbst und private Helferinnen und Helfer unentgeltlich auf der Baustelle mithelfen lässt, geht nicht nur dieses Risiko ein, sondern verpflichtet sich zum Abschluss einer sogenannten Bauhelferversicherung. Sie versichert im Fall eines Unfalls auf der Baustelle.

Kostenfalle: Material und Werkzeug

Beim Material zu sparen, kann viel Geld kosten. Denn sind die Baustoffe letztlich ungeeignet, muss man nachgebessert werden. Lieber etwas mehr in ein vernünftiges Material investieren und dafür Jahrzehnte lang sein Zuhause ohne Mängel genießen. Miteinberechnen sollten wir auch den zusätzlichen Verschnitt im Vergleich zum Profi. Und die fehlenden Rabatte aufs Material, wenn Unternehmen auch die Arbeiten ausführen. Wer die Fliesen auch selbst verlegt, muss überlegen, ob es sich wirklich auszahlt, einen Fliesenschneider zu kaufen. Braucht man das benötigte Werkzeug vielleicht einmal und nie wieder?

Eigenleistung: Kosten Rechner#

  1. Zusätzliche Materialkosten und Ausgaben für Werkzeug hochrechnen
  2. Zeit- und Kraftressourcen mit den Kosten von Profis gegenüberstellen
  3. Risiken, durch fehlende Erfahrung und Verlust von Garantien abwägen

Wer bei seinen Überlegungen auf Nummer sicher gehen möchte, bespricht das am besten mit seiner Fertighausberaterin oder seinem -berater im MUSTERHAUSPARK.

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