Holzfertighaus: Wohlfühlen ist messbar

Baubiologische Erkenntnisse zum Holzfertighaus

Warum wir uns wohlfühlen und was dahinter steckt, Raumluftstudien und physikalische Erkenntnisse von Baubiologen beantworten: Die besondere Wohlfühlatmosphäre in Holzhäusern ist kein subjektiver Eindruck, sondern inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen.

Wer barfuß über einen Holzboden geht, spürt’s gleich: Holz ist angenehm. Warum das nicht nur unser subjektiver Eindruck ist, sondern als Beispiel für die Wirkung von Holz in unserem Zuhause dient, erklärt Michael Mark von der Baubiologischen Beratungsstelle IBN: „Holz hat eine hohe Oberflächentemperatur. Auf das Wohnen bezogen bedeutet das, dass die Temperaturdifferenz zwischen der Raumluft und den Oberflächen der Bauteile sehr gering ist. Dadurch entsteht im Raum keine Thermik und wir haben nicht den Eindruck, dass es zieht.“

Darüber hinaus können in einem Holzhaus die Übergänge von Bauteilen sehr gut gedämmt und abgedichtet werden. Das vermeidet Wärmebrücken, also die Ableitung von Innenraumwärme auf leitfähigere Bauteile nach außen, und damit die Auskühlung. „Es gibt physikalische Erklärungen dafür, warum Menschen, die in Holzhäusern leben – das gilt genauso für Fertigteilhäuser in Holzbauweise – berichten, dass sie sich in ihrem Zuhause sehr wohlfühlen“, so Michael Mark.

Multitalent Holz

Speziell auf die Raumluftqualität wirkt sich das Baumaterial Holz positiv aus. Denn als diffusionsoffener Baustoff leitet es die Feuchtigkeit von der Warm- zur Kaltseite ab. Und nicht nur das: Holz besitzt auch eine ausgeprägte Hygroskopizität. „Damit bezeichnen wir die Fähigkeit eines Baustoffs, große Mengen an Wasserdampf aufzunehmen und bei Bedarf wieder abzugeben. Damit ist die Raumluftfeuchte ganzjährig gleichmäßig auf etwa 40 bis 60 Prozent, was dem empfohlenen Idealbereich entspricht“, erklärt der Baubiologe. Wer naturbelassenes oder geöltes bzw. gewachstes Holz in seiner Einrichtung verwendet, kann zudem elektrostatische Aufladungen verringern. Das Ergebnis ist eine gute Luftqualität dank einem hohen Anteil negativ geladener Ionen.

Passivbauweise kann Wohnqualität noch steigern

Die positive Wohnqualität in einem Holzfertighaus lässt sich aber durchaus noch steigern. Das zeigt das Ergebnis einer vergleichenden Raumluftstudie von Holzforschung Austria, IBO (Österreichisches Institut für Baubiologie und Bauökologie) und der Med-Uni Wien. In diese war ein Genböck-Passivhaus in Holzrahmenbauweise eingebunden. Helmut Möseneder, Geschäftsführer von Genböck Haus, ließ eines seiner Häuser über ein ganzes Jahr auf flüchtige organische Substanzen, Formaldehyd und Schimmelpilzsporen untersuchen. Das Ergebnis: In allen Bereichen konnten im Holzhaus ausgesprochen niedrige Werte erzielt werden. „Das Auftreten von Schimmelpilzsporen wird sogar als unwahrscheinlich angenommen. Zudem wurde in der Wohnraumluft des Schlafzimmers täglich die CO2-Konzentration gemessen, die zwischen 801 und 896 ppm CO2-Gehalt beträgt. Dieser einheitlich günstige Wert ist – neben dem Einsatz natürlicher Baumaterialien – auch der kontrollierten Wohnraumlüftung zu verdanken“, erklärt Möseneder. Fazit: Für das beste Wohlfühlergebnis sorgt ein optimales Zusammenspiel aus intelligenter Gebäudehülle eines Passivhauses und der Verwendung natürlicher Materialien – innen wie außen.

INFOS:

Warmer Baustoff:

Der Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Bauteiloberflächen ist in Holzhäusern sehr gering. Darum zieht es nicht und wir fühlen uns auch bei einer 2 °C geringeren Raumlufttemperatur wohl. Das spart 10 bis 12 Prozent der Heizenergie!

Erholsam durchatmen:

Wer bei seiner Einrichtung auf möglichst naturbelassenes Holz setzt, beeinflusst die Anreicherung der Luft mit negativen Ionen. Das sorgt für eine gute Basis der Raumluftqualität.

Ausgleichend:

Die ausgeprägte Hygroskopizität von Holz wirkt regulierend und schafft ganzjährig gleichmäßige und optimale 40 bis 60 Prozent Raumluftfeuchtigkeit.

Holz plus Passivbauweise:

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung erzielt auch im Schlafzimmer einheitlich günstige CO2-Werte – das ganze Jahr hindurch.

Titelbild: © stock.adobe.com - alexsfoto

No items found.
No items found.